Warum ?
Susana Polacs Kreuzweg
Ein Kreuzweg zum Mitgehen -
Hommage an eine Künstlerin von Pfarrer Martin Kopp.
Der Weg Jesu zum Kreuz, den glaubende Menschen nachzuerleben versuchen,
hat im Lauf der Jahrhunderte eine immense Vielfalt von künstlerischen
Ausdrucksweisen gefunden. Eher der Religiosität des einfachen
Volkes entstammend, wurde der Kreuzweg von modernen Künstlern
auch in akademisch-abstrakter Weise behandelt. Ist es sinnvoll,
einem von so vielen Kreuzwegen ein eigenes Buch zu widmen ?
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Wir glauben, dass der von Susana Polac in der zweiten Hälfte der
achtiziger Jahre geschaffene Kreuzweg eine eigene Schrift rechtfertigt.
Die Betrachter stimmen überein, dass ihre Figuren ganz unmittelbar
betroffen machen und dass damit die Aussage dieser Plastiken für
den Menschen heute besonders gültig sei. Kraftvoll ist die Figurensprache
der Künstlerin, ein Zeugnis ihres eigenen Ringens mit Sterben und
Tod.
Die Künstlerin soll anhand der Bilder möglichst selber zu Wort
kommen. So darf dieses Bändchen auch als Hommage an Susana Polac
aufgefasst werden. Zuerst freilich will es Betrachungsbuch sein, eine
Hinführung zum Mitgehen, Mitempfinden, Beten. Das möchte es
auch für jene sein, die Susana Polacs Kreuzweg in Wädenswil
nicht direkt erleben können. Andern mag es Anregung sein, am Ort
selber aufmerksamen Auges und wachen Herzens den Kreuzweg abzuschreiten
und dort betrachtend zu verweilen.
Seitdem der Kreuzweg 1995 in der Wädenswiler Pfarrkirche Sankt Marien
eingerichtet worden ist, verstummte der Wunsch nicht, das Kunstwerk mit
einer Wegleitung zu versehen. Diesem Wunsch sei in dieser Form entsprochen.
Allen Lesern und Betrachtern möche umso deutlicher werden, wie unser
eigenes Erleben und Leiden in Jesu Weg Worbild, Deutung und Sinn findet.
Dass die Antwort auf alles im Geschehen der Osternacht zu suchen und zu
finden ist, diese Zuversicht darf beim Lesen und sich Vertiefen wachsen.
Warum ?
Susana Polacs Kreuzweg
Texte: Martin Kopp
Zürich: NZN-Buchverlag AG, 2001
ISBN 3-85827-137-3
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